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Lehrende

Josefine Heidt

Josefine Heidt

Meinen ersten Kontakt zu Improtheater hatte ich im 1. Semester meines Schauspielstudiums.
Mein Schauspieldozent trat auf die Bühne und sagte: »Ich brauche einen Freiwilligen.« - ohne uns vorher zu verraten, was wir gleich auf der Bühne spielen sollen.
Es dauerte einige Wochen, bis ich begann, mich als Erste freiwillig zu melden und mir rutschte jedes mal das Herz in die Hose. Bis ich mit der Zeit merkte, dass nichts passieren konnte. Egal, welche Übungen und Szenen wir auf der Bühne spielten, ich spürte, dass ich alles meistern würde, denn mein Lehrer hielt uns einen Rahmen, in dem wir nur »weich fallen« konnten. Und die Aufgaben und Übungen, die er uns stellte, waren so spielerisch inspirierend und boten uns ein so hilfreiches Gerüst, dass die Einfälle und Ideen auf der Bühne wie von selbst kamen. Und wenn mal ein Fehler passierte und wir scheiterten? Dann war das egal. Es war Teil des Spiels und oft sogar ein Anlass für neue, unerwartete Entdeckungen auf der Bühne.
Dieses 1. Semester und mein Kontakt zu Improvisationstheater sind bis heute der prägendste Einfluss für mich als Schauspielerin – und ehrlich gesagt auch für mich als Mensch.
Dass ich nun schon seit fast 10 Jahren als Improschauspielerin arbeite, ist ein fantastisch beglückender Zustand. 2013 begann ich in der Berliner Improszene als Ensemblemitglied bei »Theatersport Berlin«, spiele seit 2018 für »Die Gorillas« und gründete 2020 das Impro Ensemble »Chaos Royal«.
Seit 2017 unterrichte ich nun schon Improvisation und möchte genau diesen sicheren Rahmen für meine Kursteilnehmer:innen schaffen, den mir mein Dozent im 1. Semester geöffnet hat. Sodass ein Raum entsteht, in dem wir frei Geschichten und Szenen entwickeln können, impulsiv unseren Ideen nachgehen und gemeinsam ins Spielen kommen. Ein Riesenspaß, für den es sich immer wieder lohnt, sich freiwillig zu melden.

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